Das "Yalla Habibi"-Team

Diskussionen rund um Beziehung, Liebe und Sex: Jonas von „Yalla Habibi“ im Interview

Das Gesprächs-Projekt „Yalla Habibi“haben wir bereits vorgestellt.
Es richtet sich an junge Männer mit und ohne Flucht-Erfahrung.
Themen sind Frauen, Beziehungen, Liebe und Sex.
Die Organisatoren heißen Wissam, Jonas und Fadi.

Im Januar gibt es neue Termine.
Am 7. Januar startet das Projekt.
Veranstaltungsort ist das Paul-Gerhardt-Haus.
Alle wichtigen Informationen findet ihr auf → der Webseite.

Wir haben Jonas einige Fragen zu dem Projekt gestellt.


Starthilfe: Was ist das für ein Projekt?

Jonas: Das Projekt „Yalla Habibi!“ ist ein Projekt, das zusammen mit jungen Männern mit und ohne Fluchterfahrungen über wichtige Themen ins Gespräch kommt: Frauen, Männer, Beziehungen, Sexualität und Liebe.

Wir arbeiten mit vielfältigen Methoden, um die verschiedenen Themen gemeinsam mit den Jugendlichen und jungen Männern zu erarbeiten und zu diskutieren. Wichtig ist uns ein sensibler und reflektierter Umgang mit verschiedenen Themen rund um Sexualität. Darüber hinaus geben wir wichtige Informationen rund um Sex und Verhütung. Es wird also nicht nur diskutiert, sondern auch praktisch gearbeitet.

Unser Team besteht auf zwei syrischen Studenten und einem Erziehungswissenschaftler.

Wie ist die Idee zu dem Projekt entstanden?

Die Idee entstand aus Gesprächen unseres Teams mit jungen Männern mit Flucht- und Migrationserfahrungen im beruflichen und privaten Umfeld, die immer wieder Fragen zu Beziehungen, Frauen und Sexualität stellten. So dachten wir uns, dass ein Angebot, das außerhalb der Schule in einem geschützten Rahmen stattfindet, eine gute Idee wäre.

In einem Entwicklungsprozess, der mehrere Monate dauerte, konzipierten wir das Projekt und setzten es Mitte September 2017 erstmalig um. Mittlerweile sind wir in der dritten Umsetzung des Projektes.

Plakat Yalla Habibi (Klicken zum Vergrößern)

Wie laufen die Treffen ab?

Zu Beginn der Treffen ist es besonders wichtig, sich kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Deshalb starten wir mit verschiedenen Methoden zum Kennenlernen. Danach schauen wir, was die Jungs interessiert und welche Themenschwerpunkte wir zuerst aufgreifen. Die Aufklärung zu Körper, Sex und Verhütung darf selbstverständlich nicht fehlen.

Es gibt genügend Raum für Fragen. Auch Pausen mit Verpflegung und Kickern oder Billardspielen sind jedes Mal eingeplant.

Ein Projektdurchlauf sieht vier aufeinander aufbauende Treffen und ein Aktivitätstreffen, wo wir zum Beispiel Fussball spielen, vor. Am Ende der Treffen erhalten alle Jungs, die mindestens drei Mal da waren eine Teilnahmebescheinigung, die womöglich hilfreich für das Ankommen in Deutschland sein könnte.

Die Treffen bauen aufeinander auf und sind so konzipiert, dass wir möglichst viele Themen und Bereiche abdecken und mit genügend Zeit diskutieren können.

Wie viele Leute sind bisher gekommen?

Bei allen drei Projektdurchläufen, die wir an drei verschiedene Standorten durchgeführt haben, haben wir insgesamt über 30 Jugendliche erreicht. Das Thema Sexualität ist oft mit Scham oder Tabus besetzt, was wir ganz eindeutig aufbrechen wollen.

Wir freuen uns über jeden Jugendlichen, der zu unseren Treffen kommt und mit uns in die Diskussion und ins Gespräch kommt. Denn Sexualität, Beziehungen und der Umgang damit sind positive Themen, die wir auch als solche behandeln wollen.

Welche Besonderheiten sind euch im ersten Durchgang aufgefallen?

Besonders aufgefallen ist uns, wie offen die Jugendlichen mit uns gesprochen haben, nachdem wir uns kennengelernt haben. Das Team mit Fadi Aleid und Wissam Alrayes ermöglicht es, vor allem die Sprachbarriere deutsch-arabisch zu überwinden.

Auch die verschiedenen Einblicke in den syrischen Kulturraum waren oft hilfreich, um besser diskutieren zu können und die verschiedenen Meinungen zu verstehen.

Wir konnten in einem geschützten Rahmen sehr offen diskutieren, die Jungs konnten ihre Fragen sehr offen stellen und es entstand eine sehr gute Atmosphäre untereinander. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass wir viele Informationen rund um Verhütung und Sexualität weitergeben konnten, die für die Jugendlichen sehr oft sehr wichtig sind.

Wann geht es wieder los?

Wir starten erneut mit einem Durchlauf am 07.01.2018 um 13 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus. Weitere Informationen findet ihr auf unserem → Blog  oder bei → Facebook oder bei uns direkt per Whatsapp. Auch Informationen für → Pädagog*innen stellen wir bereit.

Danke Dir sehr für das Interview und weiterhin viel Erfolg!


Die aktuelle Umsetzung des Projektes erfolgt in Kooperation mit der → Fachstelle für Sexualität und Gesundheit – Aids-Hilfe Münster e.V. und wird aktuell gefördert durch die → Freie Wohlfahrtspflege NRW  Veranstaltungsort ist das → Jugendzentrum Paul-Gerhardt-Haus Münster.

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